
Gemüse
Gemüse: frisch, knackig & gesund!
Egal ob roh, gedünstet, gebraten oder gegrillt – Gemüse lässt sich nicht nur auf unterschiedliche Weise zubereiten und überzeugt dabei mit seiner Sorten- und Farbenpracht: Gemeinsam mit Obst gehört es auch zu unseren Hauptquellen für die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Kein Wunder also, dass sich der jährliche Konsum pro Kopf in Deutschland auf etwa 105 kg beläuft.
In diesem Beitrag erfährst du, zwischen welchen Gemüsesorten klassisch unterschieden wird und welche Sorten zu den Top 5 in Deutschland zählen. Außerdem klären wir für dich den Mythos der Kartoffel: Gehört sie wirklich zum Gemüse?
Inhaltsverzeichnis
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Gemüsearten: Wie wird Gemüse eingeteilt?
Neben einer Unterscheidung nach der botanischen Familie in unterschiedliche Kategorien wie Korbblütler, Nachtschattengewächse oder Doldenblütler ist beim Gemüse aber vor allem die Unterteilung nach der Verwendung relevant und geläufig. Hier wird nach Art der genutzten bzw. zu verarbeitenden Pflanzenteile unterschieden, weshalb man alle Arten in Blatt-, Blattstiel-, Wurzel-, Knollen-, Blüten-, Frucht-, Zwiebel- und Samengemüse unterteilt.
Blattgemüse
Wie der Name schon vermuten lässt, gehören zu dieser Gruppe alle Gemüsearten, deren Blätter verzehrt bzw. genutzt werden. Zwar ist Blattgemüse nicht für eine lange Frische bzw. Haltbarkeit bekannt, dennoch enthält es eine Menge Mineralstoffe und Spurenelemente, gleichzeitig aber wenige Kalorien. Zum Blattgemüse zählen z.B.:
- Spinat
- Rosenkohl
- Weißkohl
- Blattsalate
Wurzelgemüse
Beim Wurzelgemüse handelt es sich um Arten, die unter der Erde wachsen und zu fleischig verdickten Speicherwurzeln werden. Für gewöhnlich wird Wurzelgemüse gegart konsumiert, dennoch eignen sich manche Arten, wie z.B. die Karotte, auch zum Rohverzehr. Zum Wurzelgemüse gehören:
- Karotten
- Süßkartoffel
- Schwarzwurzel
- Rettich
- Pastinaken
Blütengemüse
Auch als Blütenstände bezeichnet, handelt es sich beim Blütengemüse um verzehrfähige Knospen oder Blüten, die schon geerntet werden, bevor sie sich vollständig entwickelt haben, um einem Aromaverlust vorzubeugen. Zusätzlich sollte Blütengemüse möglichst zeitnah zubereitet bzw. verzehrt werden.
Dazu gehören z.B.:
- Brokkoli
- Blumenkohl
- Artischocken
Zwiebelgemüse
Alle essbaren Arten der Lauchgewächse werden als Zwiebelgemüse bezeichnet. Hierbei handelt es sich um meist zwiebelförmige Speicherorgane, die teils unterirdisch wachsen und typischerweise scharfe Schwefelverbindungen beinhalten. Beispiele für Zwiebelgemüse sind:
- Knoblauch
- Speisezwiebeln
- Fenchel
- Lauch
Blattstielgemüse
Natürlich gibt es auch Gemüse, bei dem nicht die Blätter, sondern vorrangig die Blattstiele – meist verdickte und fleischige Stängel – verarbeitet werden. Daher wird es auch als Stängelgemüse bezeichnet. Auch wenn es sich kühl einige Tage lagern lässt, sollte es am besten frisch verarbeitet werden. Die bekanntesten Vertreter sind:
- Rhabarber
- Spargel
- Kohlrabi
- Pak Choi (bei dem meist auch die Blätter verzehrt werden)
Knollengemüse
Wie das Wurzelgemüse wächst auch das Knollengemüse unter der Erde und beinhaltet wichtige Vitamine sowie Mineralien. Trotz der Ähnlichkeit handelt es hierbei aber nicht um verdickte Wurzeln, sondern den verdickten fleischigen Stängelbereich zwischen Wurzelansatz und Blättern. Beispiele für Knollengemüse sind:
- Rote Bete
- Knollensellerie
- Radieschen
Fruchtgemüse
Die wohl vielfältigste Kategorie unter den Gemüsesorten: Fruchtgemüse. Es entsteht aus den bestäubten Blüten einer Pflanze und kommt in unterschiedlichsten Farben und Formen vor. Genauso vielfältig kann es auch zubereitet werden. Auch wenn viele Arten eher roh verzehrt werden, können sie auch gebraten, gedünstet oder gegrillt werden. Zum Fruchtgemüse zählen beispielsweise:
- Gurke
- Tomate
- Paprika
- Zucchini
- Aubergine
- Kürbis
Samengemüse
Zum Samengemüse zählen alle Arten, deren Samen wir verarbeiten bzw. verzehren.
Dennoch gibt es Samengemüse, dessen Hülse mit verzehrt werden kann.
Zum Samengemüse gehören z.B.:
- Samen von Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen oder Linsen
- Mais
Gehören Kartoffeln zum Gemüse?
Befasst man sich mit der Zuordnung von Gemüse, stellt sich eine berechtigte Frage:
Gehören Kartoffeln auch zum Gemüse? Immerhin findet man diese beim Einkaufen in der Gemüseabteilung. 2003 wurde die Kartoffel sogar als „Gemüse des Jahres” ausgezeichnet.
Da jährlich pro Kopf etwa 60 kg von der stärkehaltigen Knolle konsumiert werden,
würde sie so mit großem Abstand auf Platz 1 der beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland liegen. Aber würde man die Kartoffel nicht doch eher als Sättigungsbeilage gereiht mit Nudeln oder Reis sehen?
Botanische Einordnung
Botanisch gesehen gehören Kartoffeln genau wie Paprika und Tomaten zu den Nachtschattengewächsen. So gesehen könnte man die Kartoffel also ganz klar zum Gemüse zuordnen. Dennoch gibt es einige Gründe, die dagegen sprechen.
Ernährungswissenschaftliche Einordnung
Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht wird die Kartoffel nicht zum Gemüse gezählt, vor allem wegen des hohen Gehalts an Kohlenhydraten. Daher reiht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. diese zu den Getreideprodukten ebenso wie Reis und Nudeln. Auch die Weltgesundheitsorganisation klassifiziert Kartoffeln nicht als Gemüse, sondern zählt sie zu den sogenannten landwirtschaftlichen Kulturen. Wir können also festhalten: Nein, Kartoffeln gehören nicht zum Gemüse. Nebenbei ist zu erwähnen, dass Kartoffeln in der Landwirtschaft neben Mais und auch Zuckerrüben als Hackfrüchte bezeichnet werden. Diese Bezeichnung kommt daher, dass der Boden zwischen der Saat mehrfach gehackt wird.
Die beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland (Stand: 2020)
Platz 5: Weiß- und Rotkohl
Platz 5 bei den beliebtesten Gemüsesorten hierzulande geht an den Weiß- und Rotkohl. Mit jährlich etwa 4,7 konsumierten kg pro Kopf¹ ist Kohlgemüse vor allem in Deutschland sehr beliebt und gilt mit der Hochsaison ab Herbst als idealer Vitaminspender für kalte Tage. Dabei überzeugt es mit vielen gesundheitsfördernden Vitalstoffen wie Calcium, Eisen, Vitamin C und Ballaststoffen.


Platz 4: Gurken
Mit ihrem Wasseranteil von über 95 % schafft es die Gurke auf Platz 4 der beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland. Der jährliche pro Kopf-Verbrauch des Kürbisgewächses liegt bei etwa 7 kg.¹ Der Vorteil: Gurken enthalten wenige Kalorien, gleichzeitig aber viele Vitamine und Mineralstoffe – sie gelten daher als wahre Schlankmacher.
Platz 3: Speisezwiebeln
Erhältlich in vielen verschiedenen Sorten wie rote Zwiebeln, Schalotte oder Gemüsezwiebel befindet sich die Speisezwiebel auf Platz 3 der beliebtesten Gemüsesorten. Zwar kommt sie als eigenständige Beilage nur selten zum Einsatz, dafür aber in unzähligen Gerichten als wichtiger und essentieller Geschmacksgeber. Kein Wunder also, dass jährlich pro Kopf etwa 9,2 kg verbraucht werden.¹


Platz 2: Karotten und Rote Rüben
Silber geht gleich an zwei Gemüsesorten, die wir in diesem Ranking zusammenfassen: Karotten und Rote Rüben – eher als Rote Bete bekannt. Pro Kopf werden jährlich etwa 11,4 kg konsumiert.¹ Während Karotten vor allem mit ihrem hohen Anteil an Vitamin A, Biotin und Beta-Carotin – welches im Körper wiederum in Vitamin A umgewandelt wird – überzeugt, glänzt Rote Bete mit ihrem Reichtum an Mineralstoffen wie Calcium, Phosphor und Eisen sowie Vitamin B, C und Folsäure.
Platz 1: Tomaten
Verdient auf Platz 1 und der Dauerbrenner in den deutschen Küchen: Tomaten. Mit 28,2 konsumierten kg pro Jahr machen sie rund einen Viertel unseres jährlichen Gemüsekonsums aus.¹ Sie überzeugen nicht nur mit ihrem Geschmack und sind in der Küche vielfältig einsetzbar, sondern enthalten viel Vitamin C, Kalium und Ballaststoffe sowie gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe, die dazu beitragen, dass Herzerkrankungen und Krebs vorgebeugt werden können.
